Das innere Team

Wie im letzten Wochenrückblick kurz erwähnt, lese ich aktuell "Das Innere Team mit Tieren" – Susanne Mertens.

1998 hat Friedemann Schulz von Thun den Begriff „inneres Team“ geprägt. Zuvor schrieb Margaret Paul darüber und nannte sie „interagierende Persönlichkeitsanteile“. Die selbe Margaret Paul entwickelte auch das „inneres Kind“ Konzept.

Zurück zum inneren Team.

Im Prinzip geht es darum, dass jeder Mensch innere Persönlichkeitsanteile besitzt, die wiederum in Verbindung zueinander stehen, und wie man diese „unter einen Hut bekommt“.

Ein Beispiel

Wir sind auf einer Party, zur späten Stunde fängt diese an zu entgleiten. Gäste springen nackt in den Pool, andere übergeben sich auf Nachbars Rasen, andere plündern den teuren Weinkeller, trotz mehrmaliger Aufforderung, nicht zu tun. Was nun?

  • A. Mitmachen? Man ist schließlich Gast und kommt sowieso nie wieder in die Gegend. Daher, egal!
  • B. Für Ordnung sorgen? Jemand muss ja hier für Ordnung sorgen
  • C. leise von der Party entfernen? Sollen sie machen, was sie wollen, mir egal!
  • D. Handy her und alles dokumentieren? Lässt sich später irgendwie nützen …

Je nach Alkoholpegel entscheiden sich die Gäste für eine der Möglichkeiten. Sie hören auf eine der inneren Stimmen, die jeder Mensch hat. Am Tag danach, beginnt dann die innere Aufarbeitung:

  • Habe ich richtig gehandelt?
  • Hätte nicht anders reagieren sollen?
  • Wie werde ich in Zukunft in ähnlicher Situation reagieren?

Es entsteht eine Diskussion im eigenen Kopf, die Stimmen die sich daran beteiligen, das ist das innere Team. Nicht zu verwechseln mit „Dissoziative Identitätsstörung“. Im Volksmund kennt man das innere Team als „Engelchen und Teufelchen“ oder unter dem Begriff „zwei Seelen in der Brust“. Nur sind es oft mehr als zwei. 😉

  • Schüchtern
  • Rebellisch
  • Strebsam/fleißig
  • Klug
  • Überfordert

Das Ziel ist letztendlich, das innere Team in Einklang zu bekommen.

Ein Beispiel

Der Vorgesetzte bittet uns, eine Aufgabe zu erledigen.

  • A. der strebsame Anteil >> „Klar, schaffen wir locker.“
  • B. der überfordert Anteil >> „Nein, haben die letzte Aufgabe gerade noch so geschafft.“
  • C. der kluge Anteil >> „Hm, wenn die Aufgabe ähnlich wie die letzte ist, wissen wir schon den Lösungsweg“

Ich muss schnell entscheiden, höre ich auf A, B, oder C. Danach entscheide ich, ob ich dem Vorgesetzten zusage oder absage. Im schlimmsten Fall, kann ich mich nicht entscheiden zwischen den 3, fühle mich dadurch innerlich blockiert, frustriert.

Das Ziel sollte daher sein, um diese Aufgabe zu erledigen:

  • der Kluge Anteil & der strebsame Anteil beruhigen den überforderten Anteil: „Wir hatten eine ähnliche Aufgaben, die schafften wir mit dem Lösungsweg xyz. Wir probieren das wieder.“

Wenn die Aufgabe erledigt ist, merkt der überforderte Anteil:

„Okay, so schlimm war es doch nicht. Vielleicht in Zukunft nicht gleich Nein! Rufen.“

Das ist jetzt ein positives Beispiel. 😉

Natürlich kann der Vorgesetzte auch eine Aufgabe haben, bei der ich sofort merke: „Die ist definitiv nicht zu schaffen, eine Lösung ist da unrealistisch!“

Also:

  • der kluge Anteil & der überfoderte Anteil müssen den strebsamen Anteil überzeugen: "Diese Aufgabe schaffen wir nicht, haben andere Kollegen auch nicht geschafft. Nur weil du strebsam bist, musst du keinen blinden Gehorsam zeigen und allen versuchen, es recht zu machen. „Lieber den Vorgesetzten offen sagen, dass hier keine realistische Lösung machbar ist."

Danach merkt der strebsame Anteil: „Nicht immer gleich zu sagen, vorher überlegen, ob es Sinn macht, gleich ‚Hier, wir schaffen das‘ zu rufen. Um nachher als Verlierer da zu stehen“. 😉

Interessanterweise sind Mitglieder des inneren Teams auch unterschiedlich laut. Merkt man z. B. bei Menschen, die teilweise unsicher durchs Leben gehen. Da sind innere Anteile, wie: mutig, rebellisch, eher leise. Die erfreuliche Mitteilung: Es ist möglich, dies schrittweise aufzubauen, um ein gewisses inneres Gleichgewicht zu erreichen. 😉

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