Manchmal frage ich mich, ob ich im Alter zu streng werde. Ob all das womöglich die ganz normale Entwicklung einer Technologie ist. Aber ich kann auch nicht die Augen verschließen vor dem, was gerade mit dem Netz passiert: dieser Verlust an intellektueller Macht und Vielfalt, und das Potenzial, das es für unsere geplagte Zeit haben könnte. Früher war das Internet mächtig und ernsthaft genug, um mich ins Gefängnis zu bringen. Heute ist es nur wenig mehr als Unterhaltung. So sehr, dass nicht mal der Iran es ernst genug nimmt, um Seiten wie Instagram überhaupt zu blockieren.
Ich vermisse die Zeit, als Leute sich die Zeit nahmen, um mit anderen Meinungen konfrontiert zu werden, und bereit waren, mehr als 140 Zeichen zu lesen. Und ich vermisse es, auf meinem eigenen Blog zu schreiben, unter meiner eigenen Domain zu veröffentlichen. Und all das, ohne danach gleich noch einmal so viel Zeit darauf zu verwenden, meinen Text in zahlreichen sozialen Medien zu bewerben.